LaVa-X – vom Start-up zum Maschinenbauer

Eine neue Ära des Laserschweißens

Das Management-Team von Lava-X

Die Geschichte von LaVa-X begann mit der Promotion von Dr. Christian Otten am Institut für Schweiß- und Fügetechnik der RWTH Aachen, die er als Dr.-Ing. im August 2015 erfolgreich abschloss. Im Rahmen der Promotion beteiligte sich der heutige LaVa-X-Geschäftsführer an der Entwicklung eines vielversprechenden Laserstrahlschweißverfahrens. Auch bei seiner nachfolgenden Anstellung in einem Unternehmen in der Nähe von Wiesbaden ging ihm das Verfahren nicht mehr aus dem Kopf. Also machte er sich weiterhin intensive Gedanken darüber, wie es sich wohl in der Praxis umsetzen ließe. Sein damaliger Chef war von dieser Idee jedoch eher weniger überzeugt, was den Pionier- und Unternehmergeist von Otten erst recht anspornte. So entschloss er sich Mitte 2016, den Weg in die Selbständigkeit zu gehen. Es gelang ihm, öffentliche Fördergeber von der neuentwickelten Variante des Laserschweißens im Vakuum zu überzeugen, und er gewann beim NRW-Landeswettbewerb „START-UP-Hochschul-Ausgründungen“ ein erstes Fördergeld in Höhe von 250.000 Euro. Damit war der Grundstein für das innovative Jungunternehmen gelegt.

Der Laserstrahl hat sich als Fügewerkzeug schon seit Längerem etabliert. Aufgrund seiner vielen Vorteile ersetzt er inzwischen häufig klassische Schweißverfahren beziehungsweise macht gewisse anspruchsvolle Schweißungen überhaupt erst möglich. Beim Laserstrahlschweißen wird der Laserstrahl gezielt mit hoher Intensität auf das zu schweißende Bauteil gerichtet und dadurch die Oberfläche erwärmt. Die Intensität der Strahlung kann dabei so hoch sein, dass das Metall nicht nur schmilzt, sondern sogar verdampft. Dieser Tiefenschweißeffekt erlaubt es, sehr schlanke und tiefe Schweißnähte zu erzeugen. Problematisch ist jedoch, dass es auch beim Laserschweißen zu Problemen wie Spritzern, Poren, oder Rissen in der Schweißnaht kommen kann. Um genau das zu vermeiden, hat Otten das Laserschweißen im Vakuum in den letzten Jahren zur Marktreife entwickelt.

Das spezielle Verfahren sorgt für eine deutliche Qualitäts- und Produktivitätssteigerung. Selbst bei schwierigen Werkstoffen wie hochlegierten Stählen, Aluminium oder Kupfer ergeben sich poren- und rissfreie Schweißnähte sowie erhöhte Einschweißtiefen – und das bei einem vergleichsweise geringen Energieaufwand. Dafür werden kleine Laserquellen verwendet, auf Druckluft verzichtet und der Schutzgasverbrauch erheblich reduziert. Insgesamt zielt das Laserschweißen im Vakuum nicht nur auf mehr Stabilität im Schweißprozess ab, sondern leistet mit einer Energieeinsparung von bis zu zwei Dritteln außerdem einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz. Dieses Potential hat Otten schon früh erkannt und im Rahmen seiner Promotion mit verschiedensten Versuchsanordnungen bestätigt. Sein Umfeld reagierte allerdings teilweise eher verhalten auf diese Innovation und wollte das wahre Potential nicht erkennen. Für ihn hingegen war von Anfang an klar, dass sich aus dieser neuen Technologie Chancen für die Optimierung von Produktionsprozessen, bei denen ein hochqualitatives Schweißverfahren entscheidend ist, ergeben. Daher entschied er sich bereits in jungen Jahren für die Firmengründung der LaVa-X GmbH.

Ideen. Innovation. Wachstum

Nach dem Beginn als kleines Start-up verzeichnet LaVa-X mittlerweile ein beachtliches Wachstum und ist mit seinem zukunftsgerichteten Laserschweißverfahren zum qualifizierten Maschinenbauunternehmen avanciert. Im Zuge dessen gelingt es dem Unternehmer immer wieder, technikbegeisterte Studenten für seine Ideen zu gewinnen. Viele Mitarbeiter haben ihre Masterarbeit bei LaVa-X geschrieben und waren so fasziniert, dass sie nach dem Hochschulabschluss dortgeblieben sind. Dies zeigt den unermüdlichen Innovationsgeist des High-Tech-Unternehmens, das immer wieder auf der Suche nach begabten Jung-Ingenieuren ist, die sich aktiv mit einbringen und am Wachstum beteiligen.

Das heutige Geschäftsmodell von LaVa-X umfasst neben der schweißtechnischen Beratung, in deren Rahmen das Potential der Technologie für die Kundenprojekte evaluiert wird, auch die Auftragsfertigung sowie den Maschinenbau von produktbezogenen Fertigungsanlagen zum Laserstrahlschweißen im Vakuum. Die Fertigungszellen (LAVAcell) sind modular aufgebaut und werden auf die kundenspezifischen Anforderungen abgestimmt. Auch die Auswahl der geeigneten Laserquelle erfolgt in Relation zum gewünschten Produkt. Auf diese Weise lassen sich äußerst effiziente Systeme realisieren.

Dr. Christian Otten hat den Schritt gewagt und unter anderem mit der Unterstützung der FH Aachen und Edwin Büchter von cleanLASER ein Unternehmen gegründet, das inzwischen eine Vielzahl an zufriedenen Kunden hat. Grund dafür sind – neben dem hohen Qualitäts- und Produktivitätsfaktor – vor allem die individualisierten Lösungsmöglichkeiten und der dazu passende Maschinenbau. Hier liegt ein zentraler Fokus auf zukunftsweisenden Technologien. Großes Interesse besteht vor allem in den Bereichen der Sensor-, Batterie- und Medizintechnik. Aber auch in der Automobilindustrie, etwa bei der Entwicklung neuer Elektroantriebe, erfährt das LaVa-Schweißen immer mehr Zuspruch.

Dem Zitat von Demokrit „Mut steht am Anfang des Handelns, Glück (oder in diesem Fall Erfolg) an seinem Ende“ entsprechend, hat sich die Überzeugung von Otten hinsichtlich des Verfahrens bezahlt gemacht. Doch auch wenn sich bereits jetzt ein enormes Wachstum zeigt, ist an dieser Stelle noch lange nicht Schluss. LaVa-X behält stets aktuelle Trends im Blick, um die Vorteile des Laserschweißens im Vakuum optimal zu nutzen und damit weitere spannende Projekte umzusetzen. Dabei liegen dem Unternehmer die Balance zwischen Ökonomie und Ökologie besonders am Herzen.

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